Degu mit Bauchweh

Degu mit Bauchweh

Zucker hat auf Kinder eine ungaubliche Anziehungskraft – aber das ist nichts im Vergleich zur Anziehungskraft, die Zucker auf Degus ausübt. Degus sind chilenische Nagetiere, die sich in kleine Monster verwandeln sobald sie Zucker nur riechen. Zucker hat auf Degus scheinbar eine ähnliche Wirkung wie Wasser auf Gremlins oder Crack auf Junckies…Flecki, unser Degu, bringt es zuweilen fertig, sich wegen eines erbeuteten Stück Schoki vom Couchtisch zu stürzen oder besinnungslos durch die Gegend zu stürmen.  Was auch immer er heute im Laufe des Tages aus einem versteckten Winkel unserer Wohnung gezerrt hat (Degus verstecken ihre “Beute”, bis der Staubsauger sie findet), auf jeden Fall rumpelt es in Fleckis Bauch heute lauter als der Degu normalerweise fiepen kann. Aber ok, ein bisschen Strafe muss sein

Equal Pay Day oder die rote Tasche

Als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal vom Equal Pay Day hörte war ich wirklich erstaunt –müssen Frauen mit roten Taschen durch die Gegend laufen, um auf Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern aufmerksam zu machen? Und um an diesem einen Tag Vergünstigungen zu bekommen? Hatte mich mein Eindruck etwa tatsächlich nicht getäuscht, dass Männer in vergleichbaren Positionen und mit vergleichbarem Bildungshintergrund mehr verdienen als Frauen?

Die Tatsachen drängten sich mir förmlich auf. Frauen müssen in Deutschland fast drei Monate mehr arbeiten als Männer, um deren Gehaltslevel zu erreichen. In den vergangenen Jahren habe ich viel über das Thema nachgedacht, mit Frauen und Männern über ihr Gehalt gesprochen (sofern es die Höflichkeit erlaubt) und immer wieder liefen diese Gespräche auf das gleiche Ergebnis hinaus: Frauen verdienen unabhängig vom Beschäftigungsgrad eindeutig weniger als Männer Aber warum? Hierfür gibt es einfach keinen Grund. Und doch ist es so. Hierzu kommt, dass Frauen aufgrund ihrer statistisch höheren Lebenserwartung und höheren Vorsorgekosten höhere Prämien bei Lebensversicherungen und Zusatzleistungen der Krankenkassen zahlen müssen als männliche Versicherte. Mehr zahlen dürfen Frauen also, aber verdienen dürfen sie nicht.

Deutschland hinkt hier im europäischen Vergleich deutlich hinterher – EU-weit ist der Lohnunterschied mit 16 Prozent deutlich geringer als in Deutschland mit satten 22 Prozent. Hierzulande werden Mini- und Teilzeitjobs in noch dazu schlechter bezahlten Branchen verantwortlich gemacht, in denen Frauen deutlich häufiger anzutreffen sind als Männer. Aber auch das ist im europäischen Vergleich nicht der Grund für die Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern.

Als Erklärung für Gehaltsunterschiede wurde mir gegenüber einmal angeführt, dass Frauen schlechter um ihr Gehalt verhandeln würden als Männer, sich schneller mit weniger zufrieden geben oder gar nicht erst ein ihren Fähigkeiten und Qualifikationen entsprechendes Gehalt fordern. Das kann es doch aber wirklich nicht sein.

Der Vorstoß der SPD, Gehälter nach österreichischem Vorbild offenzulegen, spricht mich persönlich nicht an, aber immerhin ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Scheinbar geht es ja nicht anders um Frauen die Augen für die Gehaltsmöglichkeiten zu öffnen. Aber eigentlich sollten sie gar nicht erst um gleiche Gehälter kämpfen müssen, die ihnen meiner Meinung nach sowieso zustehen.

Letztendlich erwarten Experten, dass der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen durch die Einführung des Mindestlohns sinken wird. In Groß-Britannien hat die Einführung des Mindestlohns immerhin dazu geführt, dass sich der Abstand zwischen den Gehältern um bis zu 2 Prozent verringert hat. Das lässt mich hoffen. Vielleicht kann ich meine rote Handtasche dann zukünftig tragen, ohne dass sie ein Statement abgibt und ich in die Frauen-Klischee-Ecke gedrängt werde. Sondern einfach weil ich sie mag.

Sex and the City Revival

Sex and the City Revival

Ungefähr 2005 bin ich an Sex and the City hängen geblieben. Die Geschichten um Carrie, Samantha und Co. haben mich in ihren Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. Auch wenn ich keinen Schrank voller Manolo Blahniks à 400 Dollar mein Eigen nennen kann, geschweige denn in New York lebe, habe ich meine Lebensweisheiten aus den Geschichten der Single-Frauen gewonnen. Ich habe mit den vier Frauen gelacht, gelitten, getrauert und über unzählige Folgen und die Filme hinweg Mr. Big angeschmachtet. Nachdem ich bei meinem ersten New York-Besuch keine Zeit dazu hatte, um eine der Touri-Touren auf den Spuren von Sex and the City mitzumachen, war es bei unserem Besuch im Big Apple Mitte Februar endlich soweit. Einmal die Stufen zu Carries Appartment sehen, dem Ort der Hoffnungen, Träume, dem Schauplatz zerbrochener oder auch doch nicht zerbrochenen Lieben. Et voilà….

 

Weltfrauentag

Weltfrauentag

Heute feiern wir den mittlerweile zum Tag der Rosenverteilung verkommenen Weltfrauentag. Feiern ist eigentlich auch nicht das passende Wort, denn einen Grund zum Feiern sehe ich aus diesem Anlass aktuell nicht. Wirklich nach Feiern zumute wäre mir an diesem Tag erst dann, wenn sich Frauen nicht tagtäglich damit aufhalten müssten für ihre Rechte und für Gleichheit zu kämpfen; der Tag an dem es überflüssig sein wird, Symposien zum Thema “Frauen und Betriebsrätinnen in Unternehmen” zu besuchen, weil die (Chancen-)gleichheit in Unternehmen und ihren Gremien faktisch gelebt wird. Der Tag, an dem weibliche Auszubildende nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht mehr klischeebedienend in Assistenzpositionen gedrängt werden, während dies für männliche Auszubildende nicht in Betracht gezogen wird. Der Tag, an dem ich mich als Frau nicht mehr über männlich geprägten Aufsichtsräte wundern muss. Immerhin kommt in diesen Bereich Bewegung durch die Einführung der Frauenquote in Aufsichtsräten. Ein erster Schritt in die richtige Richtung. So traurig es auch ist, das eine solche Quote notwendig ist. Aber solange es nicht ohne Quote wird ist es wichtig eine solche Quote einzuführen.

Als wirklichen Meilenstein empfinde ich aktuell aber die Vorgabe aus Brüssel, dass die “Pille danach” ab März nun auch endlich in Deutschland rezeptfrei erhältlich sein wird. Viel zu lange war dies zwar in vielen euröpäischen Ländern möglich, nicht aber in Deutschland. So ermöglicht wenigstens die viel gescholtene EU Frauen ihr Recht auf Selbstbestimmung. Auch wenn sich die Bedenkenträger, allen voran die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie, kritisch und besorgt zu dieser Vorgabe äußern und eindringlich davor waren, die “Pille danach” zukünftig rezeptfrei abzugeben. Ich persönlich empfinde deren Bedenken nach kritischer Betrachtung als überwindbar und sehe die rezeptfreie Abgabe als lange überfälligen Schritt. Die Beispiele aus europäischen Nachbarländern zeigen uns doch, dass es funktioniert.

 

http://www.stern.de/gesundheit/pille-danach-bald-rezeptfrei-erhaeltlich-frauenaerzte-warnen-vor-ungewollten-schwangerschaften-2177935.html